- by Anni
Auf dieser Seite ist der Befall von Thripsen an einer Monstera und an einem Geldbaum dokumentiert. Bei der Monstera waren die Fraßspuren schon Wochen zuvor sichtbar; lange bevor die winzigen, weißen Larven auf der Blattoberseite wimmelten. Hier lohnt es sich eine Lupe (oder den Zoom des Smartphones) zur Hilfe zu nehmen, denn die Larven sind mit bloßem Auge nur sehr schwer zu erkennen. Sind zusätzlich auch schwarze Punkte zu sehen, so handelt es sich meist um Kotspuren. Wenn die „Punkte“ sich jedoch bewegen, so haben sich die Larven bereits zum erwachsenen Insekt weiter entwickeln können.
Ist es bereits so weit, dass die Thripse in jedem ihrer Entwicklungsstadien die Pflanze eingenommen haben, müssen sowohl die Larven als auch die ausgewachsenen Schädlinge bekämpft werden, wenn du deine Pflanze retten möchtest. Denn: Ein unbehandelter Thripse-Befall kann das Todesurteil für deine Pflanze bedeuten, sie wird sprichwörtlich ausgesaugt.
Bekämpfung: Natürliche Mittel vs. Chemiekeule
Zunächst ist es wichtig die befallene Pflanze zu isolieren, denn Thripse springen bei ihrer Bekämpfung gern auf Nachbarpflanzen ab (kein Scherz). Im ersten Schritt hilft es, mit einem Gemisch aus lauwarmem Wasser, Spülmittel und Öl die Blattseiten zu reinigen und von den sichtbaren Schädlingen zu befreien. Es ist ratsam dabei Handschuhe zu tragen. Thripse sind für den Menschen zwar ungefährlich, aber sie können beißen und das muss ja nicht sein.
Die Ölschicht legt sich dabei wie ein Schutzfilm über die Blätter, und sorgt während der nächsten Tage dafür, dass die Schädlinge keinen Halt mehr auf den Blättern haben und sich nicht erneut einnisten können.
Leider ist damit das Problem erfahrungsgemäß noch nicht gelöst. Denn vermutlich wächst gerade in den Blattstielen oder in der Erde die nächste Generation Larven heran, denn an diese beiden Stellen legen Thripse gerne ihre Eier ab.
Das ist der Grund, warum ich früher oder später doch zur Chemiekeule greife. Hier empfehle ich (unbeauftragt, ohne Provision, aber aus Überzeugung) „COMPO Triathlon® Universal Insekten-frei AF“ von COMPO (Link zum Händler). Das Spray wird auf die Blätter und die Erde gesprüht.
Nachteil: Die Blätter können sich verfärben. Ist eben Chemie.
Wer einen etwas längeren Atem hat, kann auf Blausticker zurückgreifen. Blausticker sind – ähnlich wie die bekannten Gelbtafeln für Trauermücken – eine Todesfalle für die adulten Tiere. Wir haben aber nun gelernt, dass wir immer alle Entwicklungsstadien der Thripse im Blick haben müssen, denn wo ausgewachsene Tiere sind, sind auch die nächsten Eier nicht weit. Deshalb funktioniert für mich tatsächlich nur die Variante „Hausmittel plus Chemie“. Und auch hier ist man nicht davor geschützt, regelmäßig über mehrere Wochen lang ganz besonders auf seine Pflanzen zu achten.
Fazit
Thripse sind hartnäckig. Sind sie erst einmal da, wird man sie so schnell nicht los. Der Lebenszyklus vom Ei zum ausgewachsenen Insekt beträgt rund 40 Tage. Die Metamorphose vom Ei über die Larve zur Puppe zum Insekt geschieht in diesem Zeitraum binnen weniger Tage, weshalb immer alle Lebensphasen des Schädlings berücksichtigt werden müssen.
Ja, Hausmittel funktionieren. Wer jedoch viele besondere Züchtungen oder teure Pflanzen hat, sollte sobald wie möglich auch chemische Mittel in Betracht ziehen. Die Gefahr ist zu groß, dass sich die Schädlinge unaufhaltsam im heimischen Zimmergarten vermehren.
Vielen Dank für die ausführlichen Tipps und Erklärung 👍🏽
Danke Silke. Drück mir die Daumen, dass sie sich über die Urlaubszeit gut im Zaum halten lassen. 😀
vielen Dank für die Photos und Tips.
Super gern und danke DIR für dein Feedback. 🙂
Danke für die Erklärungen.
Sind alle Dickblattgewächse gefährdet? Oder sind kalanchoe mit behaarten Blättern, oder andere Pflanzen mit behaarten Blättern besser geschützt?
Vielen Dank
Hi liebe Katharina, entschuldige meine späte Antwort. Ich würde vermuten, dass die Beschaffenheit der Blätter für Thripse keine übergeordnete Rolle spielt, ob sie die Pflanze befallen oder einen Bogen um sie machen. Man sagt ja, dass Thripse Pflanzen bevorzugen, die eher weiche und dünne Blätter und/oder Blüten haben, da sie sich von Pflanzensäften ernähren und so am leichtesten an ihre Nahrung gelangen. Sukkulenten haben zwar oft prall mit Pflanzensaft gefüllte Blätter, haben aber eine festere Oberflächenspannung und lassen sich deshalb nicht so leicht „anstechen“. So spielt also weniger die Behaarung der Blätter, als aber die Dicke der Blätter eine Rolle. Herzliche Grüße, Anni
Super Erklärung und ich kauf mir heute auch direkt die Chemiekeule! Danke, Anni
Habe zum ersten Mal diesen Befall! 😭
Hey Jenny, danke für dein Feedback. Ich drücke dir die Daumen! Lass gern mal hören, wie die Behandlung fortschreitet. Ich habe in diesem Frühjahr mit der Kombi aus COMPO und Raubmilben gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte eine junge Monstera, bei der gar nichts zu funktionieren schien. Nach dem Einsatz von Raubmilben kam sie wieder richtig schön und gesund nach. Hat aber Monate gedauert… Ich wünsch dir einen langen Atem! <3