Wunderschöne Sukkulenten

Inhalt dieses Artikels: Der richtige Standort / Erde oder Substrat / Plastik oder Terracotta / Richtiges Gießen / Mängel richtig deuten

Standort-Auswahl

Die meisten Sukkulenten mögen ein hellen Platz, entweder auf der Fensterbank an einem Südfenster oder im Freien, jedoch unbedingt vor Regen geschützt. Auch ein Gewächshaus ist eine tolle Option. Volle Sonne ist tatsächlich ein Irrtum, nur wenige Sukkulenten vertragen die pralle Sonne. Die prominenten Arten die wir jedoch hierzulande in Baumärkten und Pflanzenmärkten kaufen können, vertragen am besten 3-4 Stunden Vollsonne und des Weiteren einen hellen Standort. Wie immer gibt es aber auch hier Ausnahmen, denn manche Sukkulenten stehen lieber etwas schattiger und gedeihen dort besser. Als Faustregel gilt: Sukkulenten deren Blattwerk sehr hell ist, stehen auch gerne sehr hell.

Erde oder Substrat?

Am besten gedeihen Sukkulenten in mineralischer und gut durchlässiger Erde. Steinig und sandig darf der Untergrund sein, mäßig nährstoffreicher Boden und lieber zu trocken als zu feucht. In gut sortierten Pflanzen-Fachmärkten kann man Sukkulenten-Erde zu kaufen, und auch Kakteen-Substrakt funktioniert für Sukkulenten gleichermaßen gut. Eine Investition in guten Boden lohnt sich allemal.

Wer selbst mischen möchte, sollte torffreie Anzuchterde (alternativ Kakteenerde) und Lavagranulat (alternativ Blähton) zu jeweils gleichen Teilen verwenden. Eine geringe Menge Perlit oder Quarzsand erhöhen zusätzlich die Durchlässigkeit.

Plastik oder Terracotta?

Auch das Pflanzgefäß spielt eine große Rolle und der Aspekt der Pflanzengesundheit wird dabei häufig unterschätzt. Es spielt also sehr wohl eine Rolle, ob Sukkulenten in Terracotta-Töpfen, in Glasschalen, in Keramik-, Kunststoff- oder gar Metalltöpfen stehen.

  • Terracotta ist atmungsaktiv, ideal also für Pflanzen die nicht feucht stehen wollen. Bei direkter Sonneneinstrahlung erwärmt sich das Material, was die meisten Sukkulenten jedoch gut überstehen. Wasser verdunstet gut und die Erde oder das Substrat trocknet gleichmäßig. Ziemlich prima für Sukkulenten und Kakteen – vorausgesetzt sie haben am Boden ein Drainage-Loch.
  • Kunststoff ist pflegeleicht, häufig die günstigste Wahl, jedoch nicht immer witterungsbeständig und deshalb für einen Outdoor-Standort auch nicht immer die beste Wahl. In Plastiktöpfen stauen sich oft Wärme und Feuchtigkeit, was Sukkulenten nicht so gerne mögen. Wenn Sukkulenten jedoch im Innenraum stehen, sind Plastiktöpfe absolut in Ordnung. Aber auch hier wieder mit dem Zusatz: Sofern am Boden ein Drainage-Loch vorhanden ist.
  • Glasbehälter haben einen großen Vorteil: Man sieht was sich drinnen abspielt. Das kann insbesondere dann spannend sein, wenn man eine Pflanze ausschließlich in Wasser zieht, für Sukkulenten aber eher nicht die beste Wahl, zumal vermutlich das Drainage-Loch am Boden fehlt und Wasser und Feuchtigkeit nicht entweichen können.
  • Metalltöpfe oder recycelte Dosen erhitzen sich bei direkter Sonneneinstrahlung sehr stark, so dass sogar die Wurzeln beschädigt werden können. Außerdem können Behälter aus Metall Rost und Grünspan ansetzen. Die Folge: Die Pflanze wird vermutlich eingehen.

Richtiges Gießen

Sukkulenten speichern Wasser über lange Zeit in ihren dickfleischigen Blättern. Deshalb müssen sie nur wenig, aber dennoch regelmäßig gegossen werden. Während sie im Winter nur sehr wenig Wasser benötigen, sollten sie in den warmen Monaten spätestens alle zwei Wochen gegossen werden. Ein Fühltest mit dem Finger im Substrat ist hierbei hilfreich: Sind die oberen zwei Zentimeter trocken, dann wird gegossen. Insbesondere während der Wachstumsphase sollte der Gießrhythmus unbedingt regelmäßig beibehalten werden.

Stark kalkhaltiges Wasser macht sich häufig mit weißen Schlieren auf den Blättern bemerkbar. Ideal ist daher kalkarmes bzw. entkalktes Wasser, auch destilliertes Wasser kann der Sukkulente gut tun.

Besonders wichtig ist es, dass sich beim Gießen kein Wasser auf Blättern oder in der Blattrosette sammelt. Dies führt zum Abfaulen der Pflanze, was sich zunächst in gelben, weichen Blättern äußert. Deshalb ist es besten, immer nur das Substrat zu befeuchten und niemals die Pflanze selbst.

Andere Zimmerpflanzen mögen es, mit Wasser besprüht zu werden. Bei Sukkulenten kann auch das zu Fäulnis führen, es sei denn es handelt sich um Ableger die zur Vermehrung ausliegen.

Mängel erkennen

  • Matschige oder gelbe Blätter, die die Sukkulente schon bei der kleinsten Berührung verliert, deuten auf zu viel Gießwasser hin. Hier hilft es, das Substrat vollkommen austrocknen zu lassen, bevor die Pflanze erneut gegossen wird. In Zukunft unbedingt weniger gießen oder die Intervalle verlängern.
  • Schrumpelige, welke Blätter deuten auf Wassermangel hin. Jetzt gilt: Wassermenge erhöhen, Gießabstände verringern, und prüfen was sich ändert.
  • Plötzlich rote Blattränder können ein Zeichen dafür sein, dass die Sukkulente an einem zu warmen Standort steht, zu viel Sonne bekommt oder die Umgebungstemperatur zu hoch (oder zu gering!) ist. Wenn bei einem Geldbaum (hier im Bild) rote Blätter entstehen, so ist dies ein spektakulärer aber völlig unproblematischer Vorgang. Die in den Blättern enthaltenen Zuckerkristalle reagieren auf das Sonnenlicht und verursachen die Rotfärbung an Blatträndern oder sogar am ganzen Blatt. Dagegen hilft es, den Baum regelmäßig zu drehen oder etwas schattiger zu stellen.

Auch bei Echeverien kann es häufig zu einer Rotfärbung kommen, obwohl die Blätter im Normalzustand komplett grün sind. Bei starker Sonneneinstrahlung verfärbt sich besonders die Echeveria Romeo Rubin leuchtend pink bis dunkelrot. Dieses Naturspektakel kann gleichzeitig aber auch ein Alarmsignal sein, und die Pflanze leidet unter zu hoher Umgebungstemperatur oder falscher Bewässerung.

Es gibt also oft mehrere Ursachen, warum sich Sukkulenten so reagieren wie sie es gerade tun. Es lohnt sich deshalb, seine Pflanzen zu beobachten und die Pflegemängel und deren Behebung zu dokumentieren.

Hast auch du Sukkulenten? Welche Arten magst du am liebsten?
Lass es mich in den Kommentaren wissen.

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